
Inter- und transdisziplinäre Forschung bildet das zentrale Prinzip der Klima.Zukunftslabore, die unter dem Dach des ZKfN miteinander vernetzt sind. Sie verbindet wissenschaftliche Expertise mit Perspektiven aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um tragfähige Lösungen für eine sichere und gerechte Klimazukunft zu entwickeln. Welche Potenziale diese Zusammenarbeit eröffnet und welche strukturellen Voraussetzungen sie braucht, zeigte der Workshop des ZKfN-Symposiums. Wissenschaftler*innen der Zukunftslabore sowie ein weiteres Forschungsprojekt aus dem Netzwerk arbeiteten dort gemeinsam mit Partner*innen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen an fünf Leitfragen zur Zusammenarbeit über Fach- und Sektorengrenzen hinweg.
Mehrwerte und Herausforderungen interdisziplinärer Zusammenarbeit
Die Diskussionen machten deutlich, dass inter- und transdisziplinäre Prozesse entscheidende Mehrwerte bieten. Unterschiedliche Perspektiven und methodische Zugänge eröffnen neue Lösungsräume und ermöglichen differenziertere Antworten auf komplexe Fragestellungen. Gleichzeitig entsteht durch den Austausch zwischen Disziplinen ein Wissens- und Methodentransfer, der die gemeinsame Arbeit bereichert und neue Fragestellungen hervorbringt. Gleichzeitig wurde aber auch sichtbar, dass diese Zusammenarbeit anspruchsvoll ist. Unterschiede in Terminologie, Datengrundlagen, Evidenzverständnissen und Arbeitskulturen können Reibungen erzeugen. Interdisziplinarität ist damit kein Automatismus, sondern eine Form der Kooperation, die Zeit, gegenseitiges Verständnis und geeignete Rahmenbedingungen benötigt.
Bedingungen für gelingende Kooperation
Als zentrale Voraussetzung für erfolgreiche inter- und transdisziplinäre Arbeit wurde die Kommunikation hervorgehoben. Offene Gespräche, klare Zieldefinitionen und transparente Entscheidungswege erleichtern das gemeinsame Arbeiten und tragen dazu bei, Missverständnisse frühzeitig zu klären. Unterstützende Werkzeuge wie Glossare, Dokumentationen oder Handbücher können dabei helfen, unterschiedliche Fachsprachen sichtbar zu machen und Schnittstellen zu definieren. Neben strukturierten Austauschformaten spielt auch die institutionelle Ebene eine wesentliche Rolle. Inter- und Transdisziplinarität erweitert Kompetenzen und Netzwerke, kann jedoch – insbesondere zu Beginn wissenschaftlicher Karrieren – mit bestehenden Bewertungs- und Qualifikationssystemen kollidieren. Viele Teilnehmende betonten daher die Bedeutung von Anerkennung, institutioneller Offenheit und gezielter Unterstützung. Zugleich zeigte sich, wie wichtig vielfältige Formen des Austauschs sind. Regelmäßige Meetings, Dialoge mit Praxis, Verwaltung und Kommunen, experimentelle Workshops oder Kunst- und Wissenschaftsformate schaffen Sichtbarkeit und fördern das gegenseitige Verständnis – auch über die Wissenschaft hinaus.
Vom Projekt zur Praxis: Transfer und Verstetigung
Damit inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit langfristig Wirkung entfalten kann, müssen Erkenntnisse und Prozesse in den Forschungs- und Betreuungsalltag eingebettet werden. Dokumentation, Evaluation und gemeinsame Routinen unterstützen die Verstetigung. Ebenso tragen Mentoring, gemeinsame Lehrveranstaltungen und der Austausch zwischen erfahrenen und neuen Projektmitgliedern dazu bei, Wissen zu sichern und weiterzugeben. Mehrfach wurde betont, dass Transfer nicht allein eine Frage der Struktur, sondern auch der Haltung ist. Vertrauen, geteilte Visionen und gelebte Zusammenarbeit prägen die Qualität inter- und transdisziplinärer Prozesse ebenso wie ihre institutionellen Rahmenbedingungen.
Impressionen aus dem Workshops in mehreren Gruppen



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